Westfalen e.V. und Stiftung Westfalen-Initiative veranstalten Feier mit prominenten Gästen, Augenzwinkern und Tiefgang
Dortmund / Hamm. Westfalen feiert Namenstag: Rund 200 Gäste waren im Westfälischen Industrieklub dabei, um 1.250 Jahre Westfalen zu würdigen. Der Westfalen e.V. und die Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl ehrten die Region mit der Feier ihres Namenstages. Eingeladen waren alle Institutionen, Vereine und Gruppen, die „Westfalen“ in ihrem Namen tragen. Beim unterhaltsamen und informativen Abendprogramm gingen prominente westfälische Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Kultur, Sport und Politik Fragen nach wie: Was ist typisch „westfälisch“? Was bedeutet es, Westfälin oder Westfale zu sein? Mit dabei waren u.a. Götz Alsmann, Neven Subotic, Ministerin Dorothee Feller, Landesdirektor Dr. Georg Lunemann und Dortmunds OB Thomas Westphal. Jugendliche mit zukunftsweisenden Ideen für die Region zeichneten die beiden Institutionen im Rahmen ihres Schülerwettbewerbs „Unser Westfalen“ mit Preisgeldern von insgesamt 10.000 Euro aus. Die Veranstaltung war ein Beitrag zum vielfältigen Kulturprogramm der LWL-Kulturstiftung, das unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank Walter Steinmeier anlässlich des Jubiläumsjahrs in der ganzen Region stattfindet.
Festlicher Abend im Zeichen von Identität und Zukunft der Region
„Der Westfälische Namenstag hat uns Anlass dazu gegeben, uns mit unserer Identität und Geschichte, vor allem aber auch mit unserer Zukunft auseinanderzusetzen.“, beschreibt Manfred Müller, Vorsitzender des Westfalen e.V., die Idee der Veranstaltung. Dr. Hans Moormann, Vorstandsvorsitzender der Stiftung Westfalen-Initiative für Eigenverantwortung und Gemeinwohl ergänzt: „Wer sich mit seiner Region identifiziert, engagiert sich nicht nur für ihren Erhalt, sondern macht sich auch stark für die Gestaltung ihrer Zukunft. Mit dieser Feier stärken wir die Verbundenheit mit Westfalen und leisten damit einen Beitrag zur Zukunftsfähigkeit unserer Region.“
Manfred Müller bekräftigte, man werde Westfale nicht durch Geburt, sondern durch Haltung. Dies belege Neven Subotic wie kein anderer. Der ehemalige Fußballprofi und heutige Stifter bestätigte: „Vielleicht heißt westfälisch sein, mehr zu tun als von einem erwartet wird. In Westfalen wird Erfolg nicht gekauft, sondern erarbeitet. Damit kann ich mich voll identifizieren! Ich bin nicht der Schönste, nicht der Klügste, aber hart arbeiten, das kann ich!“
Am Anfang des Abends stand eine punktgenaue Zusammenfassung der letzten 1.250 Jahre westfälischer Geschichte durch Prof. Dr. Werner Freitag, der von Robert Vornholt (Westfalen e.V.) als das „personifizierte Gedächtnis Westfalens“ angekündigt worden ist.
Ob Westfalen in seiner Entwicklung dem Rheinland nachstehe, lasse sich deutlich verneinen, waren sich Landesdirektor Dr. Georg Lunemann und Dr. Kirsten Witte von der Bertelsmann Stiftung einig. Im Gegenteil, man dürfe als Region mit etlichen „Hidden Champions“ deutlich selbstbewusster auftreten. In der Landeshauptstadt brauche es eine starke Lobby, um öffentliche Gelder für die Region zu sichern. OB Thomas Westphal ergänzte: „In Westfalen funktioniert es über das Netzwerk und die Zusammenarbeit. Wir haben nicht den einen Großen, nicht das eine große Unternehmen, sondern viele starke mittelständische Familienunternehmen. Das ist erstmal schlecht fürs Marketing, funktioniert aber trotzdem gut!“ „Denn gerade Familienunternehmen sind dafür bekannt und es steht ihnen auch recht an, der Region und seinen Einwohnern etwas zurückzugeben und beispielsweise Bildungsprojekte zu fördern. Gerade das sichert natürlich die Zukunftsfähigkeit durch die Ausbildung von Fachkräften“, kommentierte Dr. Meike Schäffler von der Westfalen AG.
Zur westfälischen Mentalität bekannte sich vor allen Dingen Berthold Schröder, Präsident der Handwerkskammer Dortmund: „Sie können es ja diskutieren, ob das stimmt, aber mit den von Heine oft zitierten sentimentalen Eichen kann ich eine Menge anfangen! Ich finde das immer wieder bestätigt: Westfälinnen und Westfalen haben ein offenes Herz unter einer schroffen Schale. Und damit fühle ich mich wohl!“ Autor Peter Prange ergänzte: „Dazu möchte ich am liebsten Herder zitieren: Heimat ist da, wo man sich nicht erklären muss.“
Für die intensive Beschäftigung mit ihrer Heimatregion und die Entwicklung zukunftsweisender Ideen zeichneten die Veranstalter Jugendliche im Rahmen ihres Schülerwettbewerbs „Unser Westfalen – gestern, heute und morgen“ mit Preisen von insgesamt 10.000 Euro aus. Schulministerin des Landes NRW, Dorothee Feller, überreichte den Schülerinnen und Schülern die Auszeichnungen: „Heimat und einen Bezug dazu zu haben bedeutet Identität, aber es bedeutet auch Verantwortung. Eure Beiträge zeigen, dass ihr und eure Generation bereit seid, diese Verantwortung auch zu übernehmen!“
Den Schlusspunkt der Veranstaltung setzte Götz Alsmann mit einer unterhaltsamen musikalischen Auseinandersetzung mit dem Thema des Tages: Westfalen. Der Münsteraner gab damit einen inspirierenden Impuls für die folgenden Gespräche im informellen Teil des Abends.
Ein Jubiläumsjahr voller Höhepunkte – Bundespräsident als Schirmherr
Der Westfälische Namenstag ist eingebettet in das große Jubiläumsprogramm „1.250 Jahre Westfalen“, das mit zahlreichen Veranstaltungen die Geschichte und Kultur der Region würdigt. Einer der Höhepunkte unter den mit rund drei Millionen Euro geförderten 44 Projekten ist die große Sonderausstellung im LWL-Museum in der Paderborner Kaiserpfalz, die die Geschichte Westfalens auf 1.000 Quadratmetern erlebbar macht. Zum Auftakt der Ausstellung am 15.5.2025 wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier als Schirmherr des Programms erwartet.
Fotos: Joachim Busch












































