Westfalen e.V., Stadt Lengerich und Deutsch-Niederländische Gesellschaft kooperieren und erinnern an „Lengericher Conclusum“
Lengerich/Hamm. Musik kann eine Botschafterin des Friedens sein: Deshalb lädt Westfalen e.V., die Interessenvertretung der Bürgerinnen und Bürger in den Regierungsbezirken Münster, Arnsberg und Detmold, zu einem Festkonzert am 4. August, Freitag, um 19 Uhr in die Gempthalle in Lengerich. Anlass ist die 375. Wiederkehr des Abschlusses des Westfälischen Friedens. Das Konzert in Lengerich ist eine der drei großen Veranstaltungen von Westfalen e.V. zum Jubiläumsjahr „375 Jahre Westfälischer Frieden“, zu denen jeweils immer wieder Kooperationspartner gefunden wurden. Der Veranstaltungsort wurde gewählt, weil im Jahr 1645 in Lengerich mit dem „Lengericher Conclusum“ entscheidende Weichen für den Westfälischen Frieden gestellt wurden, der schließlich 1648 in Münster und Osnabrück zum endgültigen Abschluss kam. Neben der Stadt Lengerich ist auch die Deutsch-Niederländische Gesellschaft Partnerin des Konzerts. Die Niederlande sind bekanntlich nach dem Westfälischen Frieden als eigener Staat entstanden.
Westfalen e.V. verfolgt mit dem Friedenskonzert das Ziel, im Jubiläumsjahr ein besonderes Zeichen für den Erhalt des Friedens mit den kulturellen Mitteln der Musik zu setzen. Durch die besondere Auswahl der Musikstücke soll über den Gemeinschaft stiftenden Charakter der Musik über die Grenzen hinweg deutlich werden, dass Frieden – mit Blick auf die Geschichte – eben keine Selbstverständlichkeit ist.
Und es soll ein Zeichen für Europa gesetzt werden: Denn der Europäischen Einigung verdanken wir nunmehr 78 Jahre Frieden in Mitteleuropa – trotz aller Kritik an schwierigen Kompromissfindungen. Westfalen hat eine besondere Nachbarschaft zu den Niederlanden, daher war die Kooperation mit der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft nahe liegend. Schirmherrin der Veranstaltung ist die Ministerin für Schule und Bildung – und überzeugte Westfälin – Dorothee Feller, die auch gleichzeitig Präsidentin der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft ist. Durch sie kommt die Internationalität des „Friedensauftrags“ und auch die Notwendigkeit zum Ausdruck, gerade der jungen Generation den Einsatz für den Frieden und die Liebe zu Europa nahe zu bringen. Die Teilnehmer des Konzerts werden von Bürgermeister Wilhelm Möhrke und vom Westfalen- e.V.-Vorsitzenden Manfred Müller begrüßt; anschließend spricht die Schirmherrin, Ministerin Dorothee Feller, ein Grußwort.
Musikalischer Partner des Festkonzerts ist „musik:landschaft westfalen“, mit der Westfalen e.V. vor zwei Jahren eine enge Bindung und Kooperation eingegangen ist. Der musikalische Abend steht unter dem Titel „Ein Genie namens Beethoven“, Von der Ouvertüre zu Collins Trauerspiel „Coriolan“ über den Helden, der sich gegen seine eigene Vaterstadt wendet und daran zugrunde geht, spannt sich der Bogen des Programmes weiter zum großen, dramatischen 3. Klavierkonzert, bei dem die „festival:philharmonie westfalen“ erstmals mit dem bekannten Pianisten Martin Stadtfeld musiziert. Am Ende des Festkonzertes steht die VII. Symphonie Beethovens: Mitten in den Napoleonischen Kriegen komponiert und uraufgeführt, traf sie direkt den Nerv der krisengeschüttelten Zeit.
Mit seiner großartigen Komposition „Seven Gates of Jerusalem“ eröffnete Krzystof Penderecki im Sommer 2009 im Paulus-Dom zu Münster als Gründungsintendant das Festival „musik:landschaft westfalen“. Zu Ehren des 2020 verstorbenen Komponisten und Dirigenten wird der 3. Satz aus dieser Symphonie, das „De profundis“, in Lengerich aufgeführt. Dirigent des Festkonzertes ist Michael Zlabinger. Weitere Informationen gibt es unter Musiklandschaft-Westfalen.de, Karten können unter diesem Link angefordert werden: https://www.musiklandschaft-westfalen.de/termine-tickets/.
Bilder: “musik:landschaft westfalen”.
Titelbild: Das Friedenskonzert findet in der Gempthalle in Lengerich statt.
Galeriebilder: Michael Zlabinger wird das Festkonzert dirgieren.