Westfalen e.V., Stadt Lengerich und Deutsch-Niederländische Gesellschaft kooperieren mit musik:landschaft westfalen/festival:philharmonie westfalen bietet engagiertes Konzert
Lengerich. Musik kennt keine Grenzen, keine Hautfarbe, kein Geschlecht. Sie fördert den Austausch, die Gemeinschaft und die Verständigung unter den Menschen. Diese Botschaften vermittelte das Friedenskonzert in der Lengericher Gempthalle, das Westfalen e.V., Stadt Lengerich und Deutsch-Niederländische Gesellschaft jetzt in Kooperation mit musik:landschaft westfalen angeboten haben. „Musik ist eine schöne Form der Verständigung“, erinnerte Dorothee Feller als Schirmherrin des Konzertes daran, dass die „Ode an die Freude“ – vor 200 Jahren von Ludwig van Beethoven auf dem berühmten Gedicht Friedrich Schillers basierend, komponiert hat – als Hymne der Europäischen Union für Freiheit, Frieden und Solidarität stehe. „Ich bin froh, dass es die Europäische Union gibt und Deutschland ein Teil davon ist“, erklärte die NRW-Schulministerin und Vorsitzende der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft mit Bezug auf aktuelle politische Entwicklungen. „Keine Mutter will ihre Kinder verlieren und keine Frau ihren Mann“, zitierte sie aus dem Lied „Wozu sind Kriege da“ von Udo Lindenberg und Pascal Kravetz, um damit zu verdeutlichen, dass das Thema Frieden auch Inhalt der Schulpolitik sei. Es gelte die Demokratiekompetenz junger Menschen zu fördern, Respekt und Toleranz aufzubauen, um damit Frieden und Solidarität zu stärken. Um dies zu erreichen, bedürfe es neuer Formate des Austausches untereinander, einer engagierten Zivilgesellschaft und einer Auseinandersetzung mit den Zielen in den Familien.
Das Lengericher Conclusum – in den Verhandlungen von 1845 wurde der Durchbruch zum Abschluss des Westfälischen Friedens von 1848 erzielt – sei ein wichtiger Schritt zur Demokratisierung und zum Parlamentarismus in Deutschland gewesen, erläuterte Lengerichs Bürgermeister Wilhelm Möhrke und betonte die Bedeutung des Austausches unter den Nationen. Damit begrüßte er die Vertreter der Partnerstadt Warta aus Polen: Deren stellvertretender Ratsvorsitzender Krzysztof Klimaszewski befand, dass der Westfälische Friede für ganz Europa bedeutend gewesen und zugleich eine Verpflichtung zur Erhaltung des Friedens sei. Zuvor hatte bereits Westfalen-e.-V.-Vorsitzender Manfred Müller festgestellt, wie wichtig die Rolle Europas in Friedensprozessen sei: „Wir sind die erste Generation, die nicht in den Krieg ziehen musste“, deshalb sei es wichtig, die Botschaft des Westfälischen Friedens zu verbreiten. „Gemeinschaft wird durch Musik gefördert“, sagte Müller vor Beginn des Konzertes. Das wurde maßgeblich von den Werken Ludwig van Beethovens (1770 – 1827) geprägt. Die Musikerinnen und Musiker der festival:philharmonie westfalen unter dem hervorragenden Dirigat von Michael Zlabinger überzeugten das begeisterte Publikum mit einer konzentrierten und engagierten musikalischen Höchstleistung, die nur noch von Martin Stadtfeld am Klavier überboten wurde. Sein virtuoses Spiel am Flügel – ergänzt um zwei nicht im Programm vorgesehenen Stücken – bescherte ihm stehenden Applaus vom Publikum. Damit wurde das Friedenskonzert seinem Titel auch musikalisch mehr als gerecht. (vor)
Im Rahmen der Veranstaltungen zu 375 Jahre Westfälischer Friede findet am 20. August, Sonntag, ab 10 Uhr im Maximilianpark Hamm ein Symposium statt, an dem unter anderem Bundespräsident a.D. Christian Wulff spricht. Die Teilnahme ist kostenlos; Anmeldung unter www.westfalen-e.v.de/aktuelles/veranstaltungen/