Innovation ist Schlüssel zum Erfolg in der Krise
„Die gegenwärtige Haushaltsmisere des Bundes ist die Chance für die innovativen westfälischen Unternehmen.“ Wenn Geld für Wärmepumpen und Förderprojekte fehle, setze sich am Markt die intelligenteste Lösung durch. In dieser Krise werde Westfalen am wenigsten leiden“, so die These von Dr. Fritz Jaeckel, Hauptgeschäftsführer der IHK Nordwestfalen.
Jetzt gebe es große Chancen für Westfalen, das immer gewohnt sei, auch ohne viel Subventionen auszukommen.
Der Wirtschaftsfachmann war einer der Teilnehmer einer Veranstaltung, zu der Westfalen e.V., der Verband deutscher Unternehmerinnen – Landesverband Westfalen – und die Westfalen AG in deren Räumlichkeiten in Münster geladen hatten.
Mehr als 100 Gäste verfolgten zwei von Dr. Marie-Theres Thiell (VdU-Landesverbandsvorsitzenden und Vorstandsmitglied von Westfalen e.V) moderierten und vorbereiteten Diskussionsrunden mit Experten zu „Energie- und Antriebstechnologien der Zukunft“..
„Kooperation, Innovation und Technologieoffenheit seien die Erfolgsfaktoren für die mittelständisch geprägte westfälisch-lippische Unternehmenslandschaft“, so Westfalen e.V. Vorsitzender Manfred Müller. Die im Verhältnis reichliche verfügbare regenerative Energie sei darüber hinaus ein Standortvorteil.
Dr. Meike Schäffler, Vorstandsmitglied der Westfalen AG, betonte bei der Vorstellung ihres Unternehmens, dass Westfalen AG Teil des Transformationsprozesses weg von den fossilen Energien sein wolle. Gleichwohl müsse man ideologiefrei und technologieoffen nach Lösungen suchen, um auch in Zukunft erfolgreich beim Klimaschutz und auch am Markt zu sein, so die Managerin des Traditionsunternehmens, das vor kurzem seinen 100. Geburtstag feierte.
Janina Thielmann von der Entsorgungsfirma Remondis, und Heinrich Schorn (Fiege Logistik) berichteten über die Pläne ihrer Unternehmen zum Einsatz nicht fossiler Antriebe im Bereich der Nutzfahrzeuge. Andre Stracke, Leiter Mobility der Westfalen AG, stellte die unterschiedlichen Antriebsarten dar, die Westfalen als Experte für zukünftige Mobilität im Bereich der Infrastruktur für unterschiedliche Anforderungen bietet und in Zukunft bieten wird.
“Unsere kommunalen Kunden fordern oft den Einsatz nicht fossiler Antriebe” führte Janina Thielmann aus und Heinrich Schorn ergänzte, “dass die Kunden zwischen Nachhaltigkeit und kommerziellen Gesichtspunkten abwägen müssten. Die Mehrkosten für Nutzfahrzeugzugmaschine mit klimaschutzfreundlichem Antrieb seien immer noch erheblich. Eine Diesel-Zugmaschine kostet ca. 100.000 Euro (abhängig von Hersteller und Ausstattung), ein Bio-Gas LKW (LNG) ca.130.000 Euro, ein LKW mit Elektroantrieb der Generation 1 ca. 430.000 Euro, während eine Wasserstoff-LKW-Zugmaschine mit über 700.000 Euro zu Buche schlage. Alle Beträge verstehen sich ohne őffentlichen Főrderanteil.”
Mario Männlein, IVECO, ergänzte die Diskussion aus Sicht eines Nutzfahrzeugherstellers und wies auf die Pflicht der Hersteller hin, einen gewissen Prozentsatz an Fahrzeugen mit nicht fossileb Antrieben herzustellen, weil ansonsten von der EU festgelegte Strafzahlungen drohten. Hinzu komme die aktuelle Unsicherheit über die Förderungen aufgrund der Bundes-Haushaltskrise.
Münsters Regierungspräsident Andreas Bothe betonte in seinem Impuls die Innovationskraft der Region durch Kooperation des starken Mittelstandes mit den Hochschulen. Und er verwies auf die Bandbreite der innovativen Aktivitäten in Westfalen.
Beispielhaft wurde die westfälische Innovationskraft entlang des Elektrolyseur-Projektes Münster mit den am Projekt Beteiligten Alexandra Rösing, Stadtnetze Münster GmbH, Finn Kutschmann, Frauenhofer – Einrichtung Forschungsfertigung Batteriezelle, Dr. Nicolas Dohn, Westfalen AG, sowie Matthias Günnewig, Technologieförderung Münster GmbH deutlich. Dieses Projekt könne nur mit den Akteuren entlang der Wertschöpfungskette Wasserstoff von der Erzeugung (Westfalen AG) über die Verteilung (Münster Stadtnetze) bis hin zum Verbraucher (Fraunhofer) erfolgreich sein.